Top Thrill Tour | Teil 3 | Coney Island und New York

  • Dann geht es heute zum Wochenende mit Teil 3 weiter.


    Teil 1: Wie plane ich eine USA Tour?
    Teil 2: Anreise und New York
    Teil 3: Coney Island und New York
    Teil 4: Six Flags New England
    Teil 5: Dorney Park & Knoebels
    Teil 6: Hershey Park
    Teil 7: Kennywood
    Teil 8: Cedar Point
    Teil 9: Kings Island
    Teil 10: Holiday World
    Teil 11: Kentucky Kingdom
    Teil 12: Dollywood
    Teil 13: Carowinds
    Teil 14: Busch Gardens Williamsburg
    Teil 15: Kings Dominion
    Teil 16: Six Flags America
    Teil 17: Six Flags Great Adventure
    Teil 18: Abreise und Fazit


    Nach einer kurzen, aber dennoch erholsamen Nacht im Best Western Jamaica Inn gab es unser erstes Frühstück und unseren ersten Schock. Während es bei uns nahezu üblich ist, dass man zum Frühstück Porzellanteller und Metallbesteck bekommt, gibt es in Amerika alles nur aus Pappe, Styropor und Plastik. Obst und Gemüse ist eine Seltenheit. Das Essen ist eigentlich grundsätzlich alles einzeln in Tütchen abgepackt. Es ist Wahnsinn, wie viel Müll man mit einem Frühstück macht.Nun ja eine andere Möglichkeit gab es halt nicht, außer das eigene Geschirr dann noch für einen zweiten Nachschlag zu nutzen. Ich dachte zunächst, das sei eine Ausnahme, jedoch war das leider der Fall in jedem einzelnen Hotel.



    Pläne sind da, um sie über den Haufen zu werfen. Dies haben wir schon am gestrigen Abend gemerkt. Deshalb haben wir nun schon ein paar Punkte in New York erledigt, die wir sonst erst heute erledigt hätten. Deshalb wurde unser Plan, zuerst etwas Sightseeing zu machen nach Hinten gestellt und wir haben uns auf den Weg nach Coney Island gemacht. Unsere Koffer hatten wir im Hotel gelassen, da wir mit dem Mietwagen heute Abend eh dran vorbei kommen.
    Was ich in New York extrem unterschätzt habe, sind die Dimensionen, die diese Stadt hat. So sind wir am Vortrag ja schon 45 Minuten in das Stadtzentrum gefahren, heute war es von unserem Hotel bis Coney Island 1 Stunde und 40 Minuten Fahrtzeit mit einer Express U-Bahn-Linie. Hätte ich so nicht gedacht. Nun waren wir das erste Mal außerhalb von New York und hatten einen Blick auf die Stadt mit ihren Hochhäusern werfen können.



    Unterwegs sind wir an riesigen Friedhöfen vorbei gekommen. Diese waren größer als jeden den ich bislang in Europa gesehen hatte. Nach der langen Zugfahrt waren wir endlich in Coney Island angekommen. Schon vom Bahnhof hat man direkt Cyclone gesehen, welche auch unsere erste Achterbahn der Tour werden sollte.




    Coney Island war früher ein Luxus und Vergnügungsresort und wurde als „Heaven at the end of a subway ride“ bezeichnet. 1884 eröffnete hier eine der ersten Achterbahnen der Welt. In den kommenden Jahren sammelten sich hier mehrere Betreiber und jeder baute mehr und mehr Fahrgeschäfte und Achterbahnen. 1904 eröffnete das Dreamland, welches heute unter dem Namen Luna Park von Zamperla betrieben wird. Der Luna Park hat sich in den letzten Jahren die umliegenden Parzellen eingekauft und nutzt diese zum Bau von Attraktionen. Deshalb liegt zum Beispiel zwischen dem Park und Cyclone eine Straße.
    Da der Luna Park ein Park ist, bei dem man die Rides einzeln zahlt und wir alle 6 Achterbahnen fahren wollten, haben wir uns für das günstigere All-Day-Ticket entschieden. Dieses haben wir ein paar Wochen im Voraus gekauft.Somit konnten wir nun alles so oft fahren wie wir wollten.



    Nun sollte es zu einer sehr bekannten Achterbahn gehen - Cyclone, erbaut im Jahr 1927 von dem Designer Vernon Keenan, ist mit 26 Metern Höhe, 800 Meter Länge und 97 kmh nicht die größte Achterbahn der Welt. Jedoch ist sie aufgrund ihrer Geschichte zu einem American Coaster Enthusiasts Landmark ausgezeichnet worden. Des Weiteren wurde sie 1988 zu einem New York designated Landmark ausgezeichnet und im National Register of Historic Places eingetragen. Obwohl sie mehrmals abgerissen werden sollte, sorgten ihre Fans für einen Erhalt der Bahn. Ihre Beliebtheit sorgte dafür dass diese Bahn sieben mal gleich, ähnlich oder gespiegelt nachgebaut wurde. Einen ähnlichen Nachbau hiervon findet ihr als Bandit im Movie Park. Schade dass sich das Original deutlich besser fährt, als der Nachbau.



    Auch optisch sieht die Bahn einfach klasse aus.


    Nun sollte es weiter gehen, den Park zu erkundigen. Interessant ist es, dass es hier mehrere Parzellen gibt, in welchen dann immer ein paar Fahrgeschäfte stehen. Zwischen dem Luna Park steht ein weiterer Park das Deno’s Wonderwheel Amusement Park, auf welches ich jedoch später nochmal genauer eingehen werde.
    Sonst hatte der Park leider eher Standard Attraktionen, welche man teilweise auch bei uns findet. Von einer Wildwasserbahn, einer Drehmaus, welche ihr bestimmt von der Kirmes kennt, gab es hier noch einen Motorbike Coaster. Da dieser Park 2010 von Zamperla aufgekauft wurde, findet man mittlerweile sehr viele Protoypen von Zamperla hier.



    Hinten im sieht man Thunderbold.


    Wir hatten Glück, denn wenige Wochen vor unserem Besuch wurden die zwei Neuheiten von Zamperla eröffnet, sodass wir diese auch gleich testen konnten. Das eine war ein „Super Air Race“, welches nun einfach noch zusätzlich in die Höhe fahren kann. Sieht optisch super aus, verändert vom Fahrgefühl leider ziemlich wenig. Generell bin ich eh kein Fan von diesen Dingern.



    Die andere Neuheit dagegen hatte mir schon deutlich besser gefallen. Die Attraktion heißt „Nebulaz“. Hier gibt es mehrere Gondeln, welche sich um einen Turm drehen und deren Arme sich überkreuzen. Wer darunter sich absolut gar nichts vorstellen kann, für denjenigen habe ich hier erstmal ein Bild:

    Der Clou hierbei ist, dass die Arme sich überkreuzen und dorthin gehen, wo der andere Arm eine Lücke lässt. Ist echt eine witzige Attraktion, die viel Spaß macht und sehr faszinierend anzuschauen ist und meiner Meinung nach gern noch häufiger gebaut werden dürfte. Wer sich noch immer nichts darunter vorstellen kann, für den habe ich hier einen Link zu einem Video.
    Nachdem wir nun alle Achterbahnen gefahren sind wollten wir uns endlich das Riesenrad genauer anschauen, um welches wir die ganze Zeit herum gelaufen sind.



    Kaum waren wir im Park, wurden wir auch schon zufällig vom Besitzer und Betreiber angesprochen. So waren wir sehr schnell in einem netten Smalltalk vertieft, in dem er uns einiges über die Geschichte des besonderen Riesenrades erzählte.
    Das Rad in den Jahren 1918-1920 von Herman Garms von der Eccentric Ferris Wheel Company gebaut. Das Rad ist 46 Meter hoch und hat als Besonderheit diese oben genannten Achterbahngondeln. Es gab zwei weitere Kopien dieses Rades. Eine befand sich in der Dreamworld in Japan, die andere befindet sich heute noch im Betrieb, nämlich in Disney’s California Adventure. Nächstes Jahr feiert das Riesenrad seinen 100ten Geburtstag.



    Das klang alles so spannend, dass ich es nun doch mal ausprobieren wollte. Und ich bereue es auf keinen Fall. In der Station hat man die Auswahl zwischen einer normalen oder einer Achterbahngondel.



    Die Achterbahngondeln


    Ab einer viertel Drehung fängt die Gondel an diese kleine Abfahrt herunter zu fahren. Dabei wird sie immer schneller und macht auf einmal einen Satz nach unten. Damit hatte ich definitiv nicht gerechnet! Was für eine Gaudi!



    Das Rad macht 2 Drehungen, so hat man 4 mal dass Vergnügen. Während der Ruhephase an der Spitze bekommt man einen tollen Blick auf Coney Island. Generell kann ich nur eine Empfehlung für jeden aussprechen, der mal hier sein sollte: Nehmt das Geld und fahrt eine Runde auf diesem besonderen und historischen Riesenrad! Es ist wirklich was Einzigartiges und soll sogar besser sein, als das von Disney in Anaheim.



    Nun wollten wir auch noch die historische und sehr bekannte Geisterbahn „Spook-a-rama“ ausprobieren. Hier geht es in alten Miller Chaisen seitlich durch die Bahn.



    Dabei fährt man viele Kurven und trifft durch die Position auf sehr viele nahe und gut platzierte Schockmomente. Die Geisterbahn hatte früher sogar einen Außenbereich, welcher aber, dem Platzmangel geschuldet, weichen musste. Auf dem Dach der Geisterbahn befindet sich der einzige Coaster in diesem Park, eine Kinderachterbahn. Diese sind wir für den Count auch noch gefahren.



    Der Hunger meldete sind nun auch zu Wort. Da ich tatsächlich, trotz meiner 2 USA Besuche noch nie einen Funnel Cake gegessen hatte, musste ich diesen auch mal probieren. Hierbei handelt es sich um einen frittierten Teig, welcher mit diversen Toppings gegessen werden kann. Fazit: Sehr lecker, mega fettig und mach pappsatt.



    Da die Beiträge leider auf 10.000 Zeichen limitiert sind, muss ich den Bericht aufteilen. @Admins, gibt es eine Chance, dass ihr die Zeichenanzahl hoch setzt? Gerade für weitere Berichte von mir?

  • Teil 2


    5,5 Stunden später stellten wir beim Blick auf die Uhr erschrocken fest, dass wir die kalkulierte Zeit für unseren Besuch weit überschritten hatten und wir nun leider einige Sightseeing Punkte streichen müssen. Wir wollten unbedingt noch zum One World Trade Center und dem Memorial gehen. Daher sollte das nun unser nächstes Ziel werden.
    Hier trafen wir erstmal auf viele Touristen. Nach den Anschlägen am 11. September 2001 wurde hier ein Memorial für alle Opfer errichtet. So wird an den Positionen der alten Türme an die Opfer gedacht. Im Schatten hiervon ragt nun der Turm des One World Trade Centers mit 541 Metern in die Höhe und ist somit das höchste Gebäude New Yorks.



    Während wir hier mit Fotos beschäftigt waren fing es an zu tröpfeln und alle Menschen hier rannten so schnell sie konnten unter ein Dach. Zunächst war ich etwas verwirrt, da es normalerweise doch immer etwas dauert bis es von tröpfeln zu regnen wechselte. Wenige Sekunden später wusste ich warum. Es fing an zu schütten, was der Himmel hergab. Zusammen mit vielen anderen Menschen standen wir nun kuschelnd aneinander. Nach wenigen Minuten nutzten wir die Gelegenheit in das naheliegende Oculus zu flüchten. Von außen sehr unscheinbar, von innen gigantisch. Das Gebäude vereint Shopping Mall und Bahnhof. Ich war sehr beeindruckt von der Architektur dieses Gebäudes. Die beiden Dachhälften schienen nur mit etwas Glas miteinander verbunden zu sein.



    Nun war die Uhr schon wieder der Spielverderber. Sie sagte uns nämlich, dass wir uns auf den Weg machen müssen, um den Mietwagen abzuholen. Leider haben so viele Sehenswürdigkeiten, wie den Central Park, die Brooklyn Bridge und die Freiheitsstatue zeitlich nicht mehr geschafft zu besuchen. Für mich war es schade, jedoch weiß ich, dass das nicht mein letzter Aufenthalt in New York City war und ich die Punkte einfach beim nächsten Mal nachholen werde. Für alle anderen, die die Stadt besuchen wollen. Plant unbedingt 2 Tage ein, denn diese Stadt ist wirklich groß!
    Bei unserer Fahrt mit der Metro sind wir wohl in die Rush Hour gekommen. So gab es Menschen überall.



    Als wir uns dem Flughafen näherten, bekamen wir mehrere Unwetterwarnungen auf das Handy, welche uns vor Überflutung und schwerem Gewitter warnten. Sobald die Metro an die Oberfläche kam, wussten wir warum. Es schüttete, was das Zeugs her hielt.



    Beim Mietwagenhändler am Flughafen bekamen wir nach etwas Wartezeit unseren Mietwagen. Hier wollte man uns, wie sonst auch immer diverse Versicherungen andrehen, unter anderem auch einen E-ZPass. In den USA werden einige Mautstationen mit diesem Gerät komplett digital abgerechnet, sodass man keine Möglichkeit auf eine Barzahlung hat, außer die Strafgebühr zu zahlen. Dies verunsicherte uns jedoch. Der kurze Check mit Maps zeigte auch, dass es Wege aus New York über Mautfreie Brücken gab, deshalb entschieden wir uns gegen den Kauf eines solchen Gerätes. Nun konnten wir unseren Mietwagen aussuchen und fuhren damit erst einmal zum Hotel zum Koffer einladen.



    Wir hatten extra ein großes Auto gebucht, da wir wussten, dass wir relativ viel Gepäck dabei haben, aber das wir so einen Panzer bekommen, hat uns doch schon überrascht.
    Nun machten wir uns auf die 200 km lange Fahrt von 2 Stunden und 45 zum Baymont by Wyndham East Windsor Bradley Airport im Bundesstaat Connecticut. Unterwegs kauften wir noch in einem Walmart unsere Erstversorgung an Getränken und Süßigkeiten ein. Um unsere Getränke während der heißen Tage zu kühlen, und weil wir abends noch weite Strecken vor uns hatten, eine Kühlbox gekauft. Diese sollte sich definitv lohnen.


    Nachdem wir unser Hotelzimmer bezogen hatten, fielen wir wieder sehr Müde ins Bett. Am nächsten Tag stand dann der erste Six Flags Park meines Lebens an.


    Nun bedanke ich mich wieder bei euch für das fleißige Lesen! Ich hoffe ihr habt Freude dran.


    Hier geht es zum vorherigen Teil

  • Waaas ? Unsere Stribeli aus Baden sind dort Funnel Cakes ? 8o Fake News ! :D


    Spaß beiseite, solche Berichte sind wirklich Gold Wert für all diejenigen die eines Tages selbst mal planen über den großen Teich zu fliegen. Insgesamt muss ich aber sagen, dass mich New York leider gar nicht so reizt. Ich meine ... Hochhäuser an der Westküste- Hochhäuser an der Ostküste und verglichen mit der europäischen Kultur halt eher wenig vielfältig in den USA. Aber zum Glück gibt es da ja noch einige tolle Parks :D


    Ich freue mich schon auf die weiteren Berichte :)

  • Ein soooo toller Bericht Voletarium !!!

    Ich wüßte wirklich gerne, wie deine Reise weiter ging ;)

    New York ist wirklich eine beeindruckende Stadt, die ich in den Jahren 1992 & 1998 erleben durfte. Im nächsten Jahr werde ich ein halbes Jahrhundert alt ( omg (schock) )

    und deshalb schwirrt mir gerade der Gedanke durch den Kopf, mit meiner Tochter hin zu fliegen. Eventuell mit einem Park kombinieren, wenn man schon mal drüben ist. Träum :sternenhimmel:

    Also, falls es deine Zeit erlaubt, ergänze doch deine Berichte, ich würde mich freuen!

    Der Sinn des Lebens ist nicht, die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen.