Eurosat - CanCan Coaster

  • Da schraubt einer am CanCan rum…

    Hat’s schon jemand entdeckt?

    Hat er etwa den beiden (Spaß)Bremsen die Zähne gezogen?


    Ich war heute im Park und bin gegen 15 Uhr mit dem ECCC gefahren und war extrem überrascht dass der Zug nicht - wie üblich - in die beiden Blockbremsen donnert. Das Durchfahren fühlte sich so an als ob der Zug sanft an einem kaum fühlbaren Gummiband verzögert würde. - Wenn ich nicht wüsste, dass dort die berühmt berüchtigten Bremsen wären, hätte ich diese vermutlich gar nicht wahrgenommen... alles in allem wirkte die Fahrt dadurch "wie aus einem Guß" und so stimmig wie selten zuvor.


    Zunächst hatte ich gedacht, dass ich ausnahmsweise mal Glück hatte und einfach nur einen sehr leichten Zug erwischt hätte. Es wäre klasse, wenn die Andeutung von Patrick meinen Verdacht bestätigen würden....


    Eine andere Sache war zudem noch merkwürdig.... ich bin mit VL Ticket gefahren und staunte nicht schlecht, dass sich die VL-Gäste bis an die Treppe stauten. Die Warteschlange wurde dann aber blitzschnell in wenigen Minuten abgebaut.

  • Diese Treppe ist wirklich sehr steil und lang. Ich Frage mich eh wie da ein Rollstuhlfahrer, der nen paar Meter laufen kann gut hochkommen soll.


    Ich finde es ein bisschen schade, dass die Chance beim Umbau vertan wurde einen behindertenfreundlichen Zugang (Aufzug) über die Valerian Station zu schaffen. Hier stehen die Züge lange genug und der Stress wird was herausgenommen. Das ist optimal für Rollstuhlfahrer.

  • Wollte man nicht bis 2021 komplett barrierefrei sein? Man kann sich hier aber wohl dahinter verstecken, dass Rollstuhlfahrer/gehbehinderte Menschen sowieso nicht mitfahren dürfen, da diese im Evakuierungsfall nicht selbstständig aus einer Blockbremse/Lift herunterkommen. Dann braucht es natürlich auch keine Rampe oder einen Aufzug.

  • Dass es trotzdem geht, wenn man will zeigen genug Beispiele. Ich kenne die verbindlichen Vorgaben des TÜVs nicht, aber es gibt in Efteling soweit ich weiß zum Beispiel keine einzige Attraktion, die als Rollstuhlfahrer nicht nutzbar ist. Die einzige Ausnahme ist hier Droomvlucht und hier hat man eine Alternative geschaffen durch VR.


    Ich finde es teilweise wirklich sehr schade, dass die Parks da in Deutschland teilweise massiv hinterher hängen, was Barrierefreiheit etc angeht. Es gibt so viele excellente Beispiele, die es wirklich sehr gut bis mindestens gut vormachen. Und hier finde ich es einfach sehr schade, dass man bei einer neu umgebauten Attraktion die Chance vertan hat. Leider gibt es auch einige Beispiele, die auf dem ersten Blick gut gedacht sind aber auf einen zweiten komplett ungeeignet für Menschen mit Einschränkungen sind.


    Wie gerne würde ich hier aktiv werden und tolle Lösungen ausarbeiten. Leider wurde auf eine Anfrage an den Park damals eine Absage gesendet. Dennoch würde ich ja weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung stehen :)

  • Wen man gut laufen kann ist der Eingang schon gut. Der Vorteil liegt daran das es keinen Gegenverkehr gibt. An anderen Attraktionen ist es schon blöde wen man durch den normalen Ausgang reingeht und es kommen Leute raus.

  • Ich finde es ein bisschen schade, dass die Chance beim Umbau vertan wurde einen behindertenfreundlichen Zugang (Aufzug) über die Valerian Station zu schaffen. Hier stehen die Züge lange genug und der Stress wird was herausgenommen. Das ist optimal für Rollstuhlfahrer.

    Der Aufzug ist da, vielleicht hat man ja doch mitgedacht...

  • Dann wird darauf nicht hingewiesen... Wir wurden mit Rollstuhlfahrer immer die seitliche Treppe des "Todes" raufgeschickt.

    Zuerst werden die Menschen das neue abstreiten, dann werden Sie es schlecht reden und schließlich werden sie so tun, als hätten sie es schon immer gekannt.

  • Der Aufzug ist da, das Prozedere noch nicht, das bedarf noch erweiterte Klärung mit TÜV und anderen Instanzen. Ist leider nicht so einfach, Personen mit Behinderungen mitfahren zu lassen, da doch sehr viele, auch unwahrscheinliche, Fälle berücksichtigt werden müssen.


    Wenn der Rollstuhlfahrer die Treppe hochlaufen kann, sollte eine Mitfahrt kein Problem sein, da er dann ja auch von jeder Bremse runterlaufen kann. (Um nur einen Fall zu nennen)


    Da wird sich in Zukunft noch einiges ändern, aber das dauert leider, weil es nicht eine reine Betreiberentscheidung ist. Aber der Aufzug dafür ist schon da.

  • In Deutschland scheinen die Instanzen da wirklich problematischer zu sein. Wenn ich mir die Efteling Homepage so ansehe, dann kann man da alle Achterbahnen als Rollstuhlfahrer nutzen. Im EP keine. Das ist natürlich schon schade. Die Niederlande scheint da viel relaxter zu sein.

  • Ich kann verstehen, dass man nicht einfach einen Aufzug in Betrieb nimmt, und gut ist.

    Ich will auf keinen Fall irgendeine Gruppe an körperlich eingeschränkten Menschen hier diskriminieren. Aber es gibt ja durchaus Notfälle, wo eine Evakuierung sehr schnell gehen muss. Beim PiB Brand war das wohl Glück, dass nicht ein kompletter Darkride in wenigen Minuten leergeräumt werde musste; aber das kann ja auch anders aussehen.

    Und im Falle einer Achterbahn, mit einem Ausstieg in luftiger Höhe (und wenns nur 20 Meter beim Matterhornblitz sind) lässt da schon ganz andere Probleme entstehen. Was, wenn eine gehbehinderte Person dann auch nicht nicht 100% schwindelfrei ist? Im fahrenden Achterbahnzug womöglich kein Problem, aber auf einem Metallstieg 20 Meter über dem Boden?


    So sehr ich es befürworte die Barrierefreiheit nicht nur in Freizeitparks, sondern möglichst überall im alltäglichen Leben voran zu bringen, so bin ich der Meinung (ohne diskriminierend sein zu wollen), dass gewisse Tätigkeiten für diese Personen einfach nicht machbar sind oder aus Sicherheitsgründen nicht machbar sein sollen.

    Menschen glänzen durch ihre Schönheit ... Achterbahnen durch ihren Stahl !

  • Sehe ich anders, bin aber weder betroffen noch kenne ich jemanden näher, hab also auch keine Ahnung, auch von der Gesetzeslage nicht.

    Nur:

    Dass eine Evakuierung nötig ist, ist erstmal wahnsinnig unwahrscheinlich.

    Bei PiB z.B.:

    Normal sollte das brandschutztechnisch so ein, dass auch Rollstuhlfahrer noch evakuiert werden können, im Zweifel kann man Menschen tragen wenn sie nicht selbst laufen können. Nicht schwindelfrei können andere übrigens auch sein, da fragt keiner, obwohl das im Zweifel auch problematisch werden kann.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zeit für Leute noch reicht, die gut zu Fuß sind, für andere aber nicht mehr, schätze ich als sehr gering ein. Genauso gut kann irgendwas passieren, dass es leider gar keiner mehr raus schafft, egal wie gut zu Fuß.

    Dieses Risiko gehen wir alle ein, das Risiko für körperlich eingeschränkte Menschen sehe ich bei geeigneter Vorbereitung nur geringfügig höher, und würde das einfach unter dem Lebensrisiko verbuchen, dass wir alle eingehen, wenn wir das Haus verlassen.

    Oder man lässt die Leute selbst entscheiden ob sie das Risiko eingehen wollen. Es rechtfertigt meiner Ansicht nach zumindest nicht, solche Menschen von quasi allen großen Attraktionen auszuschließen.

  • Ich frage jetzt mal nicht wie oft Du über welche unwegsame Strecke schonmal immobile Menschen mit einem KG von > 50 kg getragen hast...


    Deine Einschätzung zur Wahrscheinlichkeit einer Evakuierung teile ich nicht. Ich selbst musste damals schonmal in Eurosat zu Fuß runtergehen und bei Silverstar habe ich auch schon 2 Mal selbst gesehen wie die Leute aus dem Zug aussteigen mussten und zu Fuß runtergeführt wurden.


    Lebensrisiko ist das was Du selbst für Dich entscheidest. Als Betreiber eines Angebotes sieht's gegenüber Dritten deutlich anders aus und das finde ich auch gut so.

  • Deine Einschätzung zur Wahrscheinlichkeit einer Evakuierung teile ich nicht. Ich selbst musste damals schonmal in Eurosat zu Fuß runtergehen und bei Silverstar habe ich auch schon 2 Mal selbst gesehen wie die Leute aus dem Zug aussteigen mussten und zu Fuß runtergeführt wurden.

    Da reden wir aber von Evakuierungen ohne Zeitdruck, ich denke das wäre mit passendem Konzept und Vorbereitung machbar wenn man wollte.

  • Dazu kann ich nur sagen dass das Evakuierungsteam hier hoch professionell ist und selbst am Geländer gesichert ist und sich der Gast dann beim aussteigen an diese Person festhalten kann darf still bis man selbst in Sicherheit ist. Auch wer Probleme mit Höhe und Schwindel hat wird sehr sicher auf festen Boden gebracht.

  • Dabei darf man auch nicht vergessen, dass der Park auch immer mit einer Klage rechnen muss. Entsprechend sichert man sich immer ab und ist lieber etwas strenger als zu locker.

    Im Gegensatz dazu würden z.B. die Disney-Parks Klagen nach dem Americans With Disabilities Act riskieren, wenn sie nicht auf Menschen mit Behinderungen eingehen. Allles eine Frage der Prioritäten: Menschen vor Risiken schützen oder ihnen möglichst vollständige Teilhabe ermöglichen.