Bislang habe ich nur 1x im Resort übernachtet, weil es mir einfach zu kostspielig ist für Übernachtung, Dusche und Frühstück. Den Wunsch nach einem Erwachsenenhotel kann ich aber sehr gut nachvollziehen, die Idee habe ich hier im Forum vor langer Zeit selbst mal ins Spiel gebracht.
Was Volker weiter oben beschreibt, erlebe ich nahezu tagtäglich bei meiner Arbeit: rennende, laute Kinder/ Kinder, die mit den Händen die Salami auf den Teller schaufeln wollen oder aufs Buffet niesen oder husten/ Kinder mit dudelndem Smartphone in der Hand, die etwas anschauen oder spielen dürfen.
Mein Arbeitsplatz ist in einer Reha-Klinik für Kinder, ich arbeite abends in der Cafeteria zur Essensausgabe. Pro erwachsener Begleitperson ist mindestens 1 Kind dabei, bei ca. 150-200 Personen kann man sich vielleicht vorstellen, wie es da wuselt. Würde ich Kinder nicht mögen, hätte ich den falschen Job!
Ich spreche aber immer mit den Kindern und versuche zu erklären, dass es gefährlich ist, in der Cafetreia zu rennen. Schließlich gibt es immer heißes Wasser und Suppe, was bei einem Zusammenstoß vom Tablett rutschen und auf die Kinder fallen kann. Oder dass sie nicht mit den Händen das Brot aus dem Korb nehmen dürfen, sondern das "Krokodil" ( Zange ) nehmen müssen. Und Handy bitte ohne Ton oder mit Kopfhörern. Ich finde, Personal soll in angemessenem Ton und Wortwahl auch etwas sagen dürfen!
Kinder und Erwachsene haben einen langen, anstrengenden Tag hinter sich. Es ist verständlich, wenn die Großen ohne Hektik essen möchten. Es ist aber ebenso verständlich, wenn es den Kleinen dabei zu langweilig wird.
Das sind also die Parallelen zwischen meinem Job und den EP-Hotels.
Ein umgewandeltes Hotel mit dem Stempel "adults only" fände ich unpassend. Aber ein neues Hotel, in dem es nur Einzel- und Doppelzimmer gibt, ohne Möglichkeit eines Zustellbetts, wäre für viele sicherlich eine angenehme Erweiterung des Angebots. Und natürlich ohne extra beworbenes Kinderbuffet. Das schließt niemanden explizit aus, aber es wird deutlich, dass es kein Familienhotel ist.
Diskriminierung kann ich dabei nicht erkennen, es gibt immer Angebote, deren Zielgruppe ich nicht bin. Der Vergleich mit dem Ausschluss von Senioren oder Homosexuellen finde ich nicht gelungen und ist in meinen Augen Humbug.
Klar, wo ein Freizeitpark ist, sind auch Kinder. Große, kleine und erwachsene, junge und alte. Das ist doch herrlich! Aber es ist auch anstrengend.
Und manche Besucher haben abends eben das Bedürfnis, halbwegs in Ruhe das Essen zu genießen. Gerade solche, die beruflich viel mit Kindern zu tun haben, oder Kinderlose, aber auch Eltern werden mal älter . Dabei bräuchte ein Hotel nicht mal zu 100% kinderfrei sein, um eine ruhigere Atmosphäre zu schaffen.